18. September 2016 Jörg Müller

Bericht vom Stiftungsforum RheinRuhr

Es gibt einige relevante Stiftungsveranstaltungen, und das Stiftungsforum RheinRuhr (vormals Stiftungsforum Duisburg) ist eine davon. In der dortigen Küppersmühle versammelten sich abermals mehr als 100 Stiftungsvertreter, um über aktuelle Herausforderungen zu diskutieren. Als Fazit lässt sich festhalten: Wer ewig wirken will, mit seiner Stiftung, der muss sich heute dafür aufstellen, denn die Ewigkeit beginnt im Hier und Jetzt!

Unter dem Motto „Die Ewigkeit ist ganz schön lang – Stiftungen sicher in die Zukunft führen“ luden die Rechtsanwalts- und Steuerberatungsgesellschaft PKF Fasselt Schlage und das Fachmagazin DIE STIFTUNG zur mittlerweile siebten Auflage des Stiftungsforum RheinRuhr in die Küppersmühle nahe des Duisburger Hafens. Wer schon einmal dort war, weiß, dass die Räume jeder für sich eine Geschichte erzählen und das Gebäude ein inspirierender Rahmen auch für die Stiftungsszene sein kann. Inspiration hat die Stiftungslandschaft auch bitter nötig, denn die Herausforderungen türmen sich teilweise hochhaushoch, und nicht wenige stellen sich die Frage, wie dieser Teil ihres Lebenswerks fortgeführt werden soll, wenn doch niedrige Zinsen den Handlungsspielraum nahezu vollständig aufzehren. Eine Antwort darauf hatten Ralph van Kerkom und Dr. Franz Schulte parat: das Einrichten eines Beirates bzw. einer zweigliedrigen Organisationsstruktur.

Rückwirkende steuerliche Umqualifizierung?

Dies kann die Antwort auf die Frage sein, was passiert, wenn der Stiftungsvorstand eines Tages sein Amt nicht mehr ausüben kann. Es ist ja Realität in deutschen Stiftungen, dass es zahlreiche ältere Stiftungsvorstände gibt und in vielen Fällen keine tragfähige Nachfolgeregelung existiert. Hierauf sind viele Stiftungen nicht vorbereitet, was jedoch nicht nur für die Ebene der Zweckverwirklichung gilt, also für den originären Stifterwillen, sondern auch für die Einnahmeseite einer Stiftung. Wenn dort nicht geregelt ist, wie es etwa nach dem Tod eines Vorstands weitergeht, dann entstehen schnell Probleme, die einer Stiftung die Existenzfrage stellen. Fakt ist: Nichts zu tun ist keine Lösung, denn in diesem Fall droht eine rückwirkende steuerliche Umqualifizierung. Wer das Vermögen nicht anlegt und damit mangels Zins selbst auf dem Tagesgeldkonto das Ausbluten der Stiftung in Kauf nimmt, der kann sich vom Gedanken der ewigen Stiftung noch heute verabschieden.

Pooling kann Stiftungen vitalisieren

Es waren kleine Wahrheiten wie diese, die das Stiftungsforum RheinRuhr wieder einmal zu einem spannenden Event gemacht haben. In den Diskussionen dann kam auch der Gedanke auch, wie die Lebensfähigkeitsplanung einer Stiftung angegangen werden kann. Ein Vorschlag lautete: Stiftungen sollten ihre Ressourcen bündeln, wenn die Alleinexistenz nicht absehbar nicht mehr gewährleistet werden kann. Diese Bündelung ist ein spannender Gedanke, im Vermögensbereich kann das ja neue Spielräume eröffnen. Angenommen, drei Stiftungen mit jeweils knapp 500.000 EUR Vermögen schlössen sich zusammen. Sie könnten fortan die günstigen Institutionellen-Tranchen von Fonds kaufen, sie würden Größenvorteile bei Fondsbanken für sich vereinnahmen und die Kapitalanlage als solche sicherlich rein vom Prozess her professioneller aufsetzen. Denn man müsste sich einigen, wie das aussehen und mit Inhalt gefüllt wären soll. Die Kapitalanlage wäre keine One-Man-Show mehr. Das könnte Stiftungen substanziell voranbringen, könnte sie regelrecht vitalisieren.

Fazit des Stiftungsforum
Das Stiftungsforum RheinRuhr war einmal mehr eine Standortbestimmung für den Stiftungssektor. Das Thema Lebenszyklus ist im Stiftungsbereich ein heißes Eisen, ganz langsam bahnt sich die Erkenntnis ihren Weg, dass Stiftungen nur dann ewig leben können, wenn sie hierfür auch präpariert werden – organisatorisch und strukturell. Einige Ideen hierfür konnten die Gäste mitnehmen, unter anderem jene, das Vermögen zu poolen. Das Allheilmittel wird auch das nicht sein, aber bei 0% Zinsen geht es vielerorts auch bereits ums Überleben. Dafür sollten Stiftungen neue Wege gehen, denn dann wird aus überleben ewig leben.

Hinweis: Jörg Müller ist regelmäßig und gezielt auf Veranstaltungen präsent, die als Gäste semi-institutionelle Anleger wie etwa Stiftungen begrüßen. Wenn Sie diese Nachberichte automatisch erhalten möchten, können Sie auch hier einfach für unseren monatlich erscheinenden Newsletter eintragen. Neben Nachberichten zu Veranstaltungen wird Jörg Müller in einer eigenen Kolumne das aktuelle Geschehen pointiert kommentieren und ins Gespräch u.a. mit Stiftungsvorständen gehen.

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